Wie wählt man das beste Objektiv für die Produktfotografie? Alle Fragen, die Sie sich stellen sollten

Bei der Produktfotografie ist die Wahl des Objektivs entscheidend für das Erstellen von Aufnahmen in professioneller Qualität. Bei Packshots geht es darum, Produkte ins rechte Licht zu rücken, um sie für potenzielle Käufer attraktiv und begehrenswert zu machen. Und um perfekte Bilder zu erhalten, ist es unerlässlich, der Auswahl des Objektivs besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Nur wenn Sie sich die richtigen Fragen stellen, können Sie das Objektiv auswählen, das Ihre Produkte am besten zur Geltung bringt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das beste Objektiv für die Produktfotografie im Allgemeinen und für die Produkte, die Sie fotografieren wollen, auswählen können.

Welche verschiedenen Arten von Objektiven gibt es in der Produktfotografie und welches sollte man wählen?

Makro-Objektiv

 

 

Das Makroobjektiv ist ideal für das Fotografieren kleiner Objekte wie Schmuck oder Münzen. Mit diesem Objektivtyp können Sie ohne zusätzliches Zubehör den Vergrößerungsfaktor 1:1 erreichen, wobei die Schärfe und die Details der Produkte erhalten bleiben. Mit einem Makroobjektiv können Sie so auch das kleinste Detail einfangen und außergewöhnliche Packshots erstellen.

Die Unschärfe, die durch eine geringe Schärfentiefe entsteht, ist bei einem Makroobjektiv unvermeidlich. Es handelt sich dabei um einen Effekt, der von Fotografen in der Regel gewünscht und erwartet wird, aber man sollte ihn dennoch im Hinterkopf behalten, da er das Makroobjektiv für bestimmte Zwecke ungeeignet machen kann.

Weitwinkelobjektiv

 

 

Das Weitwinkelobjektiv hat eine kürzere Brennweite als das Standardobjektiv, sodass es einen größeren Blickwinkel einfangen kann. Es ist ideal für die Fotografie von Produkten, die in ihrer Gesamtheit dargestellt werden sollen, wie z. B. Möbel.

Das Weitwinkelobjektiv hat jedoch einen Nachteil: Es neigt dazu, eine runde Verzerrung in der Perspektive zu verursachen, ähnlich wie ein Fish Eye (allerdings nicht so extrem). Dieses Objektiv benötigt daher möglicherweise einige Korrekturen in der Nachbearbeitung.

Objektiv mit fester Brennweite

Das Objektiv mit fester Brennweite gilt als Klassiker in der Produktfotografie. Es ist bekannt für seine Schärfe und seine überragende Bildqualität. Außerdem ist es leicht und einfach zu transportieren. Das Festbrennweitenobjektiv ist daher ideal für die Produktfotografie, bei der eine höhere Bildqualität erforderlich ist. Wenn Sie scharfe und kristallklare Bilder wollen, ist ein Objektiv mit fester Brennweite eine ausgezeichnete Wahl.

Beachten Sie, dass ein Objektiv mit fester Brennweite auch ein Makro- oder Weitwinkelobjektiv sein kann – das eine schließt das andere nicht aus. Das Objektiv mit fester Brennweite ist eher dem Zoomobjektiv gegenüberzustellen.

Objektive mit fester Brennweite haben jedoch einige Nachteile: Zunächst liegt es an Ihnen, sich vor- oder zurückzubewegen und sie können nicht direkt in das Produkt hineinzoomen. Sie verlieren potenziell an Vielseitigkeit. Außerdem sind Festbrennweiten tendenziell teurer, da Sie mehrere Objektive benötigen, um denselben Brennweitenbereich abzudecken, im Vergleich zu einem Zoomobjektiv, das oftmals alleine ausreicht.

Zoom-Objektiv

Mit einem Zoomobjektiv können Sie in ein Motiv hineinzoomen, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, eine Vielzahl von Produkten zu fotografieren, ohne mehrere Objektive mit sich herumtragen zu müssen. Das Zoomobjektiv ist somit ideal, wenn Sie Produkte in verschiedenen Formen und Größen fotografieren und nur in ein einziges Objektiv investieren möchten. Es handelt sich daher um eine praktische und vielseitige Wahl.

Allerdings neigt das Zoomobjektiv dazu, weniger Licht einzufangen als ein Objektiv mit fester Brennweite. Es neigt auch dazu, weniger scharf zu sein (ein Problem, das man vor allem bei preiswerten Objektiven zu spüren bekommt).

Welche technischen Kriterien sind bei der Auswahl des besten Objektiv für Produktfotografie zu berücksichtigen?

Um bei der Produktfotografie qualitativ hochwertige Bilder zu erzielen, ist die Wahl des Objektivs von entscheidender Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, bestimmte technische Kriterien zu berücksichtigen, die das endgültige Bild der Aufnahme bestimmen. Wenn Sie sich fragen, wie Sie das beste Objektiv für die Packshot-Fotografie auswählen, finden Sie hier die wichtigsten Kriterien, die Sie berücksichtigen sollten.

Die Brennweite

Die Brennweite (ausgedrückt in Millimetern) spielt beim Fotografieren eine entscheidende Rolle. Je größer die Brennweite, desto enger ist der Blickwinkel und desto höher ist die Vergrößerung. Umgekehrt bietet eine kurze Brennweite einen breiten Blickwinkel und eine geringe Vergrößerung. In der Packshot-Fotografie ist eine Brennweite von mindestens 50 mm am besten geeignet.

Die maximale Blende

Die maximale Blende wird in F-Zahlen ausgedrückt (z. B. f/2,8, f/4 usw.) und gehört zusammen mit der Verschlusszeit zu den Parametern, die einen direkten Einfluss auf die Belichtung Ihres Fotos haben.

 

 

Die Blende stellt den variablen Durchmesser der Blende dar, der die Lichtmenge steuert, die in das Objektiv eintritt und den Sensor der Kamera erreicht. Je größer die Blende (f/2,8, f/8, f/11), desto weiter öffnet sich die Blende des Objektivs und desto heller wird das Foto. Je enger die Blende hingegen ist (f/29, f/25, f/22), desto weniger wird die Blende geöffnet und desto dunkler wird das Foto.

Eine große Blende hat auch den Effekt, dass die Schärfentiefe verringert wird, während eine enge Blende den gegenteiligen Effekt hat.

Ein weiterer Parameter, den Sie berücksichtigen sollten, ist die Verschlusszeit. Sie bestimmt, wie lange die Blende geöffnet bleibt, bevor das Foto aufgenommen wird, und damit auch, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Die Verschlusszeit hat also einen direkten Einfluss auf die Belichtung des fertigen Bildes.

Eine mittlere Blende wie f/8 oder f/11 wird in der Packshot-Fotografie häufig empfohlen: Sie bieten eine ausreichende Schärfentiefe, sodass das gesamte Produkt scharf abgebildet werden kann. Abgesehen davon ist es immer besser, mit verschiedenen Blenden zu experimentieren, um herauszufinden, was für Ihre spezielle Situation am besten funktioniert. Es kommt auch auf die Größe Ihres Produkts an: Ein Möbelstück benötigt eine große Schärfentiefe, um unerwünschte Unschärfen in Teilen des Produkts zu vermeiden, und verlangt daher eine kleinere Blende, während ein Schmuckstück von einer größeren Blende profitieren kann.

Minimale Fokussierungsentfernung

Die minimale Fokussierungsentfernung ist für Nahaufnahmen von entscheidender Bedeutung. Je kürzer diese Entfernung ist, desto besser eignet sich Ihr Objektiv für Nahaufnahmen. So können Sie alle Details des Objekts einfangen und einige wichtige Merkmale hervorheben.

Optische Qualität

Ein Objektiv von geringer optischer Qualität kann Fehler wie chromatische Aberrationen, ungenaue Fokussierung oder Verzerrungen verursachen. Daher ist es wichtig, in ein hochwertiges Objektiv zu investieren, um scharfe und qualitativ hochwertige Bilder zu erhalten.

Das Abbildungsmaßstabsverhältnis

Bei der Produktfotografie ist eines der wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Objektivs das Abbildungsmaßstabsverhältnis. Dieses misst die Größe des Bildes, das auf den Sensor der Kamera projiziert wird, im Verhältnis zur tatsächlichen Größe des fotografierten Objekts.

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie fotografieren eine Münze, die einen Durchmesser von 2 cm hat. Bei einem Vergrößerungsverhältnis von 1:1 wird das Bild der Münze mit einer identischen Größe von 2 cm auf den Sensor projiziert. Wenn Sie hingegen ein Objektiv mit einem Vergrößerungsfaktor von beispielsweise 1:2 verwenden, wird das Bild der Münze auf dem Sensor nur noch 1 cm groß sein.

Konkret bedeutet dies, dass ein Abbildungsmaßstab von 1:1 zu bevorzugen ist, da Sie damit viel detailreichere Fotos Ihrer kleinen Produkte erhalten: Sie können in das Bild hineinzoomen, ohne dass Details verloren gehen oder Pixel oder Unschärfen entstehen. Außerdem können Sie damit qualitativ hochwertige Bilder erzeugen, die sich perfekt für den kommerziellen Gebrauch eignen.

Objektiv für die Produktfotografie: Gibt es nicht-technische Kriterien, die Sie nicht vernachlässigen sollten?

Bei der Auswahl eines Objektivs für die Packshot-Fotografie ist es leicht, sich nur auf die technischen Eigenschaften wie Brennweite, maximale Blende und optische Qualität zu konzentrieren. Sie müssen jedoch auch andere entscheidende Faktoren berücksichtigen, die Ihre Entscheidung beeinflussen sollten.

Das Budget: Wie viel sollte man für ein gutes Objektiv einplanen?

Objektive sind in einer breiten Preisspanne erhältlich, die von der optischen Qualität und der Marke abhängt. Wenn Sie unbedingt das beste Objektiv haben möchten, müssen Sie bereit sein, eine beträchtliche Summe zu investieren: Ein hochwertiges Profi-Objektiv kann bis zu 3000 € kosten, je nach Modell sogar noch mehr…

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie nicht auch günstigere Objektive finden können, die Ihren Ansprüchen genügen, wenn Sie nur ein wenig suchen: Canon-Objektive beginnen zum Beispiel bei 130 € für den allgemeinen Gebrauch, kosten 700 oder 800 € im oberen Preissegment (Amateur- oder Hobbybereich) und erreichen 1500, 2000 oder sogar 3000 € bei Objektiven für Profis (oder sogar 10.000 € bei einigen Spezialobjektiven und Objektiven der Spitzenklasse).

Marken und Modelle: Achten Sie auf die Kompatibilität mit Ihrer Kamera!

 

 

Es ist auch möglich, Objektive von Drittanbietern wie z. B. Sigma oder Tamron zu kaufen. Diese Objektive sind oftmals günstiger, ohne dass Sie dabei Kompromisse bei der Qualität eingehen müssen. Denken Sie jedoch daran, die Kompatibilität mit Ihrer Kamera genau zu prüfen, bevor Sie ein Objektiv von einem Drittanbieter kaufen.

Wie man das Objektiv je nach Art des fotografierten Produkts auswählt: einige Beispiele

Wie wählt man ein Objektiv in der Schmuckfotografie?

Wenn Sie Schmuck für Ihre E-Commerce-Website oder Ihre sozialen Netzwerke fotografieren, ist es wichtig, das richtige Objektiv zu haben, um die kleinsten Details, Texturen und Farben einzufangen, die jedes Stück einzigartig machen.

 

 

Erste Erkenntnis: Sie brauchen ein Makroobjektiv, mit dem Sie aus nächster Nähe fotografieren und jedes noch so kleine Detail Ihres Produkts festhalten können.

Die ideale Brennweite zum Fotografieren von Schmuck liegt in der Regel bei 100 mm oder mehr. Mit einer solchen Brennweite können Sie die Kamera nah genug an das Motiv heranbringen und haben zudem ein kleineres Bildfeld, was für Schmuckaufnahmen von Vorteil ist. Wir empfehlen Ihnen außerdem einen Abbildungsmaßstab von 1:1, damit Sie das fotografierte Objekt visuell in seiner tatsächlichen Größe wiedergeben können.

Wir können Ihnen unter anderem die folgenden Objektive für die Schmuckfotografie empfehlen:

• Canon Objektiv 18-135 mm oder 24-105 mm (je nach Sensor)
• Canon Makroobjektiv EF 100 mm
• Sigma Makro-Objektiv 105 mm

Auch die Technik des Focus Stacking ist beim Fotografieren von Schmuck wichtig zu beherrschen. Wenn Sie ein Schmuckstück fotografieren, fokussiert Ihre Kamera mit ihrem Makroobjektiv einen bestimmten Bereich des Schmuckstücks, wodurch der Rest des Produkts unscharf wird. Beim Focus Stacking werden mehrere Aufnahmen eines Produkts gemacht, bei denen jedes Mal verschiedene Bereiche fokussiert und diese Aufnahmen dann per Software zusammengesetzt werden. Auf diese Weise erhalten Sie ein Foto mit einem perfekt scharfen Schmuckstück.

Es ist zwar durchaus möglich, ein manuelles Focus Stacking durchzuführen, indem man die einzelnen Aufnahmen von Hand macht, aber das ist ein ziemlich zeitaufwendiger und mühsamer Prozess. Mit einem automatischen Fotostudio wie dem von Orbitvu können Sie schnell und mühelos ein automatisches Focus Stacking durchführen.

Wie wähle ich ein Objektiv für die Produktfotografie von Kleidung?

Da es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Kleidung zu fotografieren, werden wir hier zunächst einmal nur auf die Fotografie von Kleidung an Models oder Schaufensterpuppen eingehen.

 

 

In Bezug auf die Brennweite wird ein Objektiv um die 50 mm empfohlen. So können Sie das Model und die Kleidung mit einer natürlichen Perspektive und ohne Verzerrungen einfangen.

Wählen Sie außerdem ein Objektiv mit einer großen Blende (ab f/8, um eine gute Schärfe zu gewährleisten): So können Sie mehr Licht einfangen, was zu schärferen und helleren Bildern führt.

Wie wir gerade gesehen haben, ist die Wahl des Objektivs für Produktfotografie somit ein entscheidender Schritt, um Ihr Produkt richtig zur Geltung zu bringen. Denken Sie jedoch daran, dass die Qualität eines Produktfotos nicht nur vom verwendeten Objektiv abhängt, sondern auch von vielen anderen Faktoren wie Komposition, Licht, Hintergrund und anderen…

Wenn Sie noch weiter gehen und Ihre Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen möchten, empfehlen wir Ihnen daher, sich unseren umfassenden Leitfaden zur Packshot-Fotografie anzusehen. Mit all diesen Werkzeugen in der Hand werden Sie in der Lage sein, Bilder zu erstellen, die Ihre Produkte bestmöglich zur Geltung bringen.